
Wie alles begann
Als die Hungerjahre der Nachkriegszeit vorüber waren und sich das Leben wieder normalisiert hatte, fanden sich im Jahre 1955 einige Hänicher Bürger zusammen, um der lang entbehrten Geselligkeit und Fröhlichkeit wieder zu ihrem Recht zu verhelfen. Es war die Geburtsstunde des Hänicher Karnevals. Leider stießen diese Bemühungen bei denen, die im Lande das „Sagen“ hatten, auf wenig Gegenliebe. Es gab keinerlei Unterstützung für dieses „bürgerlichen“ Spektakel, und so kam es, dass im Jahre 1958 (Foto) zunächst der letzte Versuch unternommen wurde, den Karneval in Gräfenhainichen zu etablieren.
Fünfzehn Jahre später, im Jahre 1973 gründete sich aus den Reihen des Männerchores Gräfenhainichen und des Jugendklubs der Gräfenhainicher Carneval Club. Der erste Präsident wird Lothar Hoppe (Foto). Als Chef des hiesigen Postamtes besitzt er genügend Pflichtbewusstsein und auch Humor, um ein paar gleichgesinnte Karnevalisten (Foto) um sich zu scharen, die in Hänichen Karneval feiern wollen. Die meisten von ihnen kennen den Ausdruck Karneval jedoch nur aus Erzählungen oder aus dem Westfernsehen. Aber gefeiert wurde zu jeder Zeit, und darin sind die neuen Elferratsmitglieder nun wiederum Spezialisten.
Da man zu dieser Zeit aber nicht einfach einen Verein gründen konnte, wird der GCC in den Klub der Werktätigen integriert.
Am Sonntag, dem 11.11.1973, nach einem kurzen Umzug und der Schlüsselübergabe um 11.11 Uhr durch den Bürgermeister vor dem Rathaus, geht am Abend die erste Veranstaltung im Speisesaal der Zentralwerkstatt über die Bühne.
1976 Das Programm wird durch lustige Beiträge der Sportgruppen der BSG Einheit Gräfenhainichen wirkungsvoll angereichert.
Maßgeblichen Einfluss auf das Niveau des Programms hatten zu dieser Zeit die Beiträge von Albert Walther (Foto) (heute Ehrenmitglied des GCC), mit manchmal bis zu 5 Auftritten am Abend als Büttenredner, Musiker, Sänger oder Hauptakteur der Männersportgruppe (Foto).
Seine Devise, dem Publikum ein niveauvolles Programm zu „verkaufen“, ist bis heute oberstes Ziel des GCC geblieben.

Büttenreden von Karl Otto Lönnig (Foto) (dienstältester noch aktiver Büttenredner) und Gerhard John (Foto) (15 Jahre in der Bütt) bereichern von nun an regelmäßig neben anderen wortgewaltigen Mitstreitern das Programm des GCC. Von Anfang an sorgen die Funkengarden für optische Reize und höheren Pulsschlag bei den männlichen Besuchern unserer Veranstaltungen. Die Prinzengarde, anfänglich als Saalpolizei gedacht, sorgt mit einigen Programmpunkten für Heiterkeit. Musikalisch werden das Hänicher Trio (Foto) mit lokalpolitischen Parodien und die Sängerknaben (Foto) als Stimmungsmacher zu einer festen Institution des Klubs



1978 geht Lothar Hoppe in den verdienten Ruhestand und wird Ehrenpräsident. Bernd Lutzmann (Foto) übernimmt das Kommando.
Die Rosenmontagsumzüge nehmen in dieser Zeit gewaltige Ausmaße an: bis zu 80 Fahrzeuge und tausende Menschen – mehr als zu irgendwelchen von „oben“ angeordnete Festivitäten.
1979 steht die Session zum ersten Mal unter einem Motto: „Heut hau mer off de Pauke“. Nach dem Umbau des Deutschen Hauses mit dem Verlust der Empore und der Bühne wird das heute zur Tradition gewordene Bühnenbild zwangsläufig aus der Taufe gehoben. In Ermangelung der Bühne des Deutschen Hauses wird die Tribüne, die sonst zur Maidemonstration den I. Kreisfürsten mit seinem Gefolge über die Volksmassen erhebt, im Saal aufgebaut. Die Eisenträger haben wir mit roter Lackfarbe und unseren drei Buchstaben GCC gekennzeichnet, damit es beim nächsten Aufbau schneller geht. Und jedes Jahr war es am 1.Mai ein innerlicher Vorbeimarsch beim Vorbeimarsch.
Die Rache ist süß! Aus „verkehrstechnischen Gründen“ werden unsere Rosenmontagsumzüge verboten.
Nach 5 Jahren Präsidentschaft macht Bernd Lutzmann Platz für Jürgen Bär Foto), der selbst niemals („Ohne mich“ Originalton Bär) beim Karneval mitmachen wollte, dann aber vom GCC-Virus infiziert wird und seitdem nicht davon lassen kann.
Mit dem dem Programm „Wo alles schiebt soll keiner bremsen“ wird der GCC Rosenmontag 1985 mit dem Titel „Hervorragendes Volkskunstkollektiv des DDR“ ausgezeichnet und damit „hoffähig“ gemacht. Diese Tatsache bringt uns gegenüber denjenigen in eine stärkere
Position, die uns als Pappnasen und Chaoten lieber von der Hänicher Kulturbildfläche verschwinden lassen wollen, es aber mit legalen Mitteln nie vermochten. In der Nacht dieses für den GCC denkwürdigen Tages trägt uns der Leiter der Abteilung Kultur beim Rat des Kreises immer wohlgesonnene Günter Mack sogar die schweren Technikkoffer nach Hause und gibt mit seinen letzten 5 Alu-Chips in der Weinstube noch eine Saalrunde.
1986 wird das Deutsche Haus wieder umgebaut, und der GCC reist zu Veranstaltungen nach Delitzsch und Vockerode. Teile unseres Publikums reisen mit.
1987 ein Novum: Weiberfastnacht. Unter dem Motto: „Nun schlägt´s 13“ ergreifen unsere Frauen, die Ratselfen, die Macht und regieren in der 13. Session des GCC. Diese ist gleichzeitig die Geburtsstunde einer Traditionsfigur des Hänicher Karnevals: des Teufels (Foto). Es ist Präsident Jürgen Bär, der diese Figur zum Leben erweckt.
Der GCC bekommt eigene Räumlichkeiten. Endlich Requisiten, Sitzungen und Proben unter einen Dach. Es wird von allen Mitgliedern viel Zeit investiert, um den Setzersaal im alten Werkdruck für unsere Zwecke herzurichten.
11.11.1989 – seit zwei Tagen ist die „Mauer“ offen. Wendestimmung auch beim GCC. Wir hoffen trotzdem auf einen vollen Saal. Und unser Hänicher Publikum enttäuscht uns nicht. Einige Akteure kommen erst Minuten vor Ihren Auftritten aus Berlin zurück und haben sogar ein Stück Mauer mitgebracht. Als sich zu den Sonntagsdemos 1989 in Hänichen niemand von der Staatsmacht wagt, Mikrofone und Scheinwerfer auf dem Schützenplatz aufzustellen, ist es der GCC, der mit seiner Technik einspringt. Wir hatten mit den Leuten, die bei den Veranstaltungen unser Programm mitschrieben, schon unsere Erfahrungen gemacht und so keine Probleme damit.
Mit der neuen Einheit kommt aber auch die Selbstständigkeit als Klub. Wir werden „e.V.“, weil in Bundesdeutschland ja alle ordentlichen Vereine e.V. sein müssen und wir uns selbst für recht ordentlich halten. Von nun an sind wir nicht nur Programmgestalter, sondern auch Einlassdienst, Garderobenfrau, Saalmieter, Ordnungsdienst, sprich Veranstalter. Zwar sind wir es mit allen Einnahmen, aber was viel schlimmer ist, auch mit allen Ausgaben. An der Qualität des Programms gibt es keine Abstriche, denn das wurde von Anfang an immer selbstgemacht und nicht wie bei vielen anderen Klubs „eingekauft“.
Natürlich suchten wir auch nach Erfahrungen der Karnevalisten in den alten Bundesländern. Wir mussten jedoch (wie fast jeder Ossi inzwischen) feststellen, dass dort auch nur mit Wasser gekocht wird. Unser Publikum konnte sich zu unserer Galaveranstaltung am10.11.1990 ein eigenes Bild davon machen.
Nach 11 Jahren endlich auch wieder ein Rosensonntagsumzug. Es ist wie in alten Zeiten. Tausende von Menschen jubeln uns begeistert an den Straßen zu. Einige haben sogar blau-gelb geflaggt.
In der Bütt erscheint eine neue Figur. Unser Trudchen (Foto), alias Brigitte Walther, erlebt ein begeistertes Publikum.
So bleibt der GCC auch mit D-Mark das, was er früher war: der Klub für unser Hänicher Publikum.
1996 steigt die Miete für unsere Probenräume ins Unbezahlbare. Der Klub entschließt sich zum Kauf eines alten Bauernhofes (Foto) inmitten der Altstadt. Sehr viel Zeit und eine Menge Geld wird seit dem in dieses neue Heim (Foto) des GCC gesteckt. Viele ortsansässige Firmen und Hänicher Bürger haben uns beim Aufbau in unterschiedlichster Art und Weise unterstützt.

1999 wird zu einem weiteren Meilenstein in der Geschichte des GCC. Es wird eine Idee verwirklicht, die schon sehr lange in den Köpfen der GCC-Mitglieder „kocht“. Am 10. Juli steigt unser „I. Haus & Hoffest“ (Foto). Eine Veranstaltung des GCC für Jung und Alt mitten im Sommer, die einen Zuspruch findet den selbst die größten Optimisten nicht vorausgesagt hätten. Wir entscheiden uns, dieses Fest zur Tradition werden zu lassen.
Im Februar 2000 wird Jürgen Bär (Foto) nach 15-jähriger Präsidentschaft aus dem aktiven Dienst verabschiedet und übergibt das Kommando an seinen „Vize“ Michael Walther (Foto). In der Kulisse unseres Raumschiffes „Vorstadtteich“ ein bewegender Augenblick für alle Anwesenden. Unterstehenden Ovationen des Publikums erhält Jürgen Bär den „Großen Verdienstorden des GCC“ und wird zum Ehrenpräsidenten ernannt.
2. Haus & Hoffest am 1.Juli 2000. Der GCC begrüßt viele große und kleine Gäste zu einem bunten Programm. Der Eintritt ist wie immer frei und es gibt wertvolle Preise bei verschiedenen Wettbewerben zu gewinnen. Mit uns und den Hänicher Bürgern feiert an diesem Tag der Pocha – Service aus Oranienbaum sein 10-jähriges Betriebsjubiläum. Die Auftritte der Minifunken, der Kleenex – Girls, sowie weiterer Reinigungsspezialisten runden das Programm ab. Premiere für die TOSCA SURVIVAL BAND (Foto) 2000 mit ihrer Sängerin Anne W. aus GHC. Der gesamte GCC ist an diesem Tag auf den Beinen und sorgt für Stimmung bis spät in die Nacht.
Am 11.11. 2000 schreibt der GCC wieder einmal Stadtgeschichte. Erstmalig wird auf dem restaurierten Wasserturm die blau-gelbe Fahne des GCC (Foto) durch das neue Prinzenpaar mit seinem Elferrat gehisst. Neu ist auch der Auftritt des Orient-Orchesters (Foto) zu den Abendveranstaltungen. Ein Spaß bei dem alle Elferratsmitglieder zu vorhandenen Musikinstrumenten gegriffen haben und nach einigen Übungsstunden tatsächlich als Live-Musiker einmarschiert sind.
Zur Tradition ist es schon geworden, das mittlerweile 3. Haus & Hoffest. Ein Name, den die Hänicher Bürger recht schnell in ihren Sprachschatz aufgenommen haben. Es ist ein so genanntes HP-Fest. Auf gut deutsch: Haste – Pech, wenn du nicht dabei warst ! Spezial Guest: Der neue Bürgermeister Harry Rußbült (Foto), nicht als Politiker sondern mit Sohn und Sängerin Ewa und einem vom Publikum begeistert aufgenommenen einstündigen Programm.

Für die Sieger in den abendlichen Wettbewerben spendieren wir jährlich 2×2 Reisegutscheine incl. Hotelübernachtung und Besuch einer Karnevalssitzung mit dem GCC nach Köln . Dies ist dem Umstand zu verdanken, dass der dortige Präsident Willi Ferling (Foto) ausgerechnet in der Grünen Gasse, in der das heutige Vereinhaus des GCC steht, geboren wurde. Nach dem Besuch einer unserer Abendveranstaltung im Jahr 1999, lud er uns spontan nach Köln (Foto) ein. So ist auch wieder am 4. Januar 2002 ein Bus voller Narren von Hänichen nach Kölle gerollt.


Im November hatte unser dienstältester Büttenredner, den alle nur unter seinem Spitznamen Karlo (Foto) kennen, sein 25-jähriges Bühnenjubiläum und sich somit ein Dankeschön der besonderen Art verdient.

Die 28.Session brachte einige Jubiläen befreundeter Narrenvereinigungen. So konnten wir dem Faschings – Klub – Schlaitz zum 25 jährigen und und der Ranjeboomer Narrengilde zum 30 jährigen Bestehen gratulieren. Mit ihnen verbindet uns eine lange Freundschaft und jeder hat die Entwicklung des anderen ein wenig miterlebt. Zum ersten Mal waren zum Rosensonntagsumzug die Möhlauer Narren vertreten und boten als Zugabe noch einige Kostproben aus ihrem aktuellen Programm. Wir waren uns einig, dass dies keine Eintagsfliege bleiben soll und wir uns spätestens zum Haus & Hoffest wieder sehen werden.



Nachdem unsere Haus&Hoffeste zum festen Bestandteil des Vereinslebens geworden sind, haben uns viele Hänicher Bürger förmlich gedrängt doch nicht bis zum Sommer mit solch einem Fest zu warten, sondern schon im Frühling damit anzufangen. So fand im Jahr 2003 das I. Frühlingsfest des GCC statt. Es sollte nicht die Ausmaße eines Haus&Hoffestes haben und trotzdem dem Publikum den gewohnten Spaß bringen. Wir haben weder Kosten noch Mühe gescheut und hochrangige Künstler engagiert. Mit diesem Programm konnten wir uns auch bei vielen Sponsoren und Freunden des GCC für ihre jahrelange Treue zum Klub bedanken. Der Vorsatz, dieses Fest in einem kleineren Rahmen. zu belassen, hatte sich dann gegen 21.00 Uhr wieder erübrigt ….wie immer!

Die 30.Session steht vor der Tür. Anlass, auch etwas in der Geschichte des GCC zu kramen. So gelingt es uns mit Hilfe Hänicher Bürger die Namen und auch Bilder der Prinzenpaare aus den 50er Jahren zu ergründen. Zur Weihnachtsfeier versucht sich der Elferrat als Schützenkompanie. Eine von unserem langjährigen Freund Johannes Meyer gestiftete Schützenscheibe (Foto) gibt das Ziel für die sonst eher friedlichen gesonnenen Minister des GCC ab. Die Veranstaltungen um den Rosenmontag sind voller Überraschungen der befreundeten Vereine aus Schlaitz (Foto) und Oranienbaum (Foto) und als Höhepunkt ein Jubiläumsumzug der diesen Namen auch verdient.



Ende Mai war Gräfenhainichen Gastgeber für das Städtepartnerschaftstreffen. Nachdem die Gäste viele Termine in und um Gräfenhainichen absolviert hatten, durften sie sich am Abend bei uns im Klub erholen. Obwohl uns Petrus nicht mit eitel Sonnenschein und vorsommerlichen Temperaturen verwöhnte, fanden es die Gäste der drei Partnerstädte von Gräfenhainichen doch urgemütlich. Ich denke wir sind bei ihnen in angenehmer Erinnerung geblieben.
Was macht man mit alten Schmalfilmen? Entweder im Schrank verstauben lassen oder einfach mal öffentlich vorführen. Aus dieser Überlegung entstand die Idee für die „Hänicher Flimmerstunde “. Im urgemütlichen Ambiente unserer alten Scheune zeigten wir z.B. wie 1968 das neue Kreuz auf die Spitze der Kirche St. Marien gekommen ist, 1959 der Poetenweg mit „Deißners Kuhweide“ zum rodeln genutzt wurde oder warum Täve Schur 1962 in Hänichen nicht gewonnen hat. Einige hundert Besucher dankten es uns mit ihrem Besuch und forderten sogleich eine Fortsetzung.
Nach einer sehr kurzen 31. Session mit einem phantastischen Rosensonntagsumzug, bei dem es Anfang Februar keine Schneeflocken sondern Bonbons und Schokolade regnete, liefen schon die Vorbereitungen für einen weiteren kulturellen Höhepunkt.
Die I. Kultur & Erlebnisnacht in Gräfenhainichen wird zu einem grandiosen Erfolg. Die Idee stammte vom GCC-Mitglied Mathias Kolander, seines Zeichens der Wasserturmvoigt unserer Stadt. Ein breit gefächertes Kulturangebot von Klassik, Jazz, Dixieland, Blues, Kabarett, Chorgesang und Literatur sollte anlässlich des Geburtstages von Paul Gerhardt am 12.März die Bürger hinter dem Ofen hervorlocken. Im Stundenrythmus hatte jeder die Gelegenheit die verschiedenen Veranstaltungsorte zu besuchen. Die Räumlichkeiten platzten förmlich aus allen Nähten. Beim GCC spielten Igor Flach & Blues-Rudi (Foto) bis weit nach Mitternacht. 1A Blues vom Feinsten ist nicht nur ein Werbespruch auf ihren Plakaten sondern trifft den Nagel auf den Kopf!
Und wieder der Ruf nach Wiederholung der Erlebnisnacht – Ich denke es wird eine Tradition.
Bis hier schrieb Michael Walther / Präsident des GCC bis 2005

Im Oktober 2005 nimmt Michael Walther (Foto) seinen Abschied als Präsident. Der GCC wird bis zur Neuwahl eines Oberkarnevalisten von Karloals Sitzungspräsident durch die 32. Session „… alles anders – oder?“ geführt. Doch die Veranstaltungen in der ehemaligen Heideküche stehen unter keinem guten Stern. Wir entscheiden uns nach der ersten Halbsession dem neuen Gaststättenleiter den Rücken zu kehren und gehen ins Sportforum, was sich nach den ersten beiden Veranstaltungen als völlig richtig herausstellt. Diese werden durch die Größe des Saals gemütlicher und sehr familiär. Die Herausforderung des Rosensonntagsumzugs steht uns jedoch noch bevor…
… der trotz zahlreicher Hindernisse (Foto) einen bravourösen Abschluss in dem eigentlich zu kleinen Sportforum findet. Eine auch für uns turbulente Session endet mit dem Ausstand (Foto) von Präsident a.D. Walther, dem Abflaggen auf dem Wasserturm und der alljährlichen Rückgabe der Amtsgeschäfte an den Bürgermeister der Stadt.


Aber keine Zeit zum Ausruhen. Die inzwischen II. Kultur & Erlebnisnacht in Gräfenhainichen wird tatsächlich, wie vorausgesagt, eine großer Erfolg. Unser Vereinshaus ist wieder brechend voll und das „Bleifrei Boogie Duo“ spielt Boogie, Blues und Jazz bis nach Mitternacht. Wieder voll wurde es auch zu unseren beiden Partys. Das Frühlingsfest und das Haus & Hoffest gehen für uns wieder bis in den frühen Morgen (Foto). So wird es auch außerhalb der fünften Jahreszeit für unser Publikum in Hänichen nie langweilig.

Die 33. Session beginnt mit einer kleinen Überraschung. Der Wasserturmvoigt von Hänichen, Mathias Kolander, wird mit seiner Korinna unser neues Prinzenpaar. Seit dem die Wasserturmbesteigung am 11.11. zum festen Ritual unserer Sessionen gehört, ist Familie Kolander mit viel Enthusiasmus dabei. Mit genau diesem Enthusiasmus der beiden, sowie einer neuen Führung des GCC, starten wir in die Jubiläumssession.
Präsident ist nun Ex-Prinz und Zugmarschall Fred Müller. Nach anfänglichem Lampenfieber wächst er von Veranstaltung zu Veranstaltung in seine neuen Aufgaben hinein.
Doch manchmal geht nicht alles nach Plan und Wohlwollen. Ohne dass wir es wussten, dass der Rosensonntagsumzug sein letzter und wohl auch sein bester sein würde, so musste jedes Mitglied im GCC akzeptieren, dass die Familie nicht über Gebühr unter Freizeitbetätigung leiden kann. Fred Müller legte sein Amt als Präsident und erfolgreicher Umzugsminister im Mai 2007 vorerst nieder.
Das Haus & Hoffest am 14.7.2007 gibt Anlass zur Freude. Es hatte sich vor 9 Jahren niemand träumen lassen, was wir damit aus der Taufe heben. Bei strahlendem Sonnenschein und über 30 Grad Celsius kommt es zu einem wahren Massenandrang am unteren Stadtturm und es
stellt sich die Frage, ob das Grundstück nicht doch etwas zu klein ist. Zu Beginn gibt es wie immer ein kleines Kinderprogramm, anschließendKaffeemusik mit der Band „TOSCA“. Überraschend schauen die Damen des Möhlauer Faschingsklubs vorbei. Auf ihrer Ausfahrt machen sie einen kurzen Stopp bei uns. Aus Gründen des Wohlergehens unserer Besucher wird der Eingangsbereich inzwischen technisch überwacht, auch im Sinne unserer Nachbarn. Die Grüne Gasse ist noch vor Sonnenaufgang von wenigem Müll befreit und niemand sitzt mehr auf den Gehwegen herum. Nach 1.00 Uhr ist die Musik, auf Wunsch des Gräfenhainicher Ordnungsamtes (das auch in Amtsperson vor der Tür wartet und keine Ausnahme zulässt) aus … „Melt!“ sei Dank waren wir nicht laut.
Die 34. Session fängt für einige Karnevallisten mit einem Frühstück auf dem Wasserturm an. Pünktlich 9.00 Uhr wird mit Stefanie und Dirk I. Bei erstmals bescheidenem Wetter die Fahne des GCC gehisst. Überraschend kommt zu diesem Anlass die Ranjeboomer Narrengilde dazu. Trotz einiger kleiner Pannen wird es eine gelungene Seniorengala … Humor ist halt wirklich wenn man lacht. Das Prinzenpaar und die neu zusammengestellten Gruppen bringen frischen Wind in unser Programm.
Eine der ältesten Formation des Gräfenhainicher Carneval Club feierte in diesem Jahr ihr 30-jähriges Bühnenjubiläum. Das Hänicher Trio (Foto) begeistert Jahr für Jahr das Hänicher Publikum mit lokalpolitischen Texten, eigenen Kompositionen oder gekonnten Parodien der großen Stars. Eine kleine interne Feier (Foto) beim „Dienstältesten“ Herbert Klaus durfte da nicht fehlen.


Im Anschluss an eine erfolgreiche 35. Session gibt es auch personelle Veränderungen. Nachdem Karlo den GCC als Sitzungspräsident ein Jahrdurch die Veranstaltungen geführt hat, übernimmt nun ein ehemaliger Prinz diese Aufgabe. Der neue 5-köpfige Vorstand beruft Frank Hünsche (Foto) zum Präsidenten des GCC.

Mit einem musikalischen Paukenschlag beendet Karl Otto Lönnig (Foto) seine aktive Mitarbeit beim GCC. In seinen 33 Jahre im Klub sowie den unzählig geschrieben Büttenreden hat er sich auch sonst für den GCC oft zu einem Highlight gemacht … das muss reichen. Man wird ja nicht jünger! Obwohl alle die ihn kennen sagen „Er sieht immer noch so aus wie vor 30 Jahren.“ Der GCC hat ihm viel zu verdanken. Er wird seinem Hänicher Publikum und uns fehlen.
Im November 2009 erblicken zwei neue Figuren im Hänicher Karneval das Licht der Welt. Nachrichten aus aller Welt, oder neudeutsch „GCC-TV“, so sollte das Projekt heißen. Die Idee, mit den heute möglichen technischen Mitteln, eine Nachrichtensendung für die Veranstaltungen zu produzieren, hatte Michael Walther schon lange. Es fehlte nur noch der richtige Partner. Ein Gespräch unter Männern brachte die Lösung. Sven Hesse, als Außenreporter Rainer Schund, und Michael Walther, als Claus Feldstein, bereichern mit aktuellen Meldungen und eingespielten Trailern das Programm des GCC.

Haben wir noch einen Termin im August für die Pfeffermühle frei? Mit dieser Frage begann 2010 eine weitere Zusammenarbeit zwischen der Kulturbande der und dem GCC. Die Leipziger „Pfeffermühle“ (Foto) hatte durch ihren Chef Dieter Richter anfragen lassen. Selbiger konnte sich noch an sein letztes Gastspiel Ende der 80er Jahre im Deutschen Haus erinnern. Gemeinsam mit Hans-Jürgen Silbermann und Franziska Schneider hatten Publikum und Schauspieler bei dem Programm „Krötenwanderung“ viel Spaß miteinander.
Als ein gemeinnütziger Verein, der Kultur nach Gräfenhainichen bringen möchte, werden wir auch in Zukunft Freude und Frohsinn verbreiten.
Dank unserer 80 aktiven Mitglieder, vielen Freunden und Gönner, die der GCC über viele Jahre gewonnen hat, gibt es auch nach Jahrzehnten immer noch den Gräfenhainicher Carneval Club !
