In Gedenken

an unsere karnevalisten, mitstreiter und Freunde.

Günter Böhland

15.01.1948 – 01.08.2022

Günter kam in der Wendezeit 1989 zum GCC. Über Jahrzehnte organisierte er als Zugmarschall die nun wieder möglichen Rosensonntagsumzüge. Das war sein Ding und er war stolz darauf, dass sie jedes Jahr noch größer und prächtiger wurden. Als Karnevalist hat er vor und hinter der Bühne so manchen Spass verzapft.

Viele Anekdoten sind mit seinem Namen verbunden.

In seiner blau-gelben Jacke wurde Günter zum Charmeur der alten Schule.

Er war, wie viele jetzt sagen würden, ein „Lieber“. Böse Worte kannte Günter nicht und wer mit ihm arbeiten durfte, der wusste, hier hat alles Hand und Fuß.

In unseren Herzen bleibst du ein verlässlicher, treuer und liebenswerter Mensch und Freund.

Heiko Boas

27.12.1962 – 14.02.2022

Die GCC Laufbahn von Heiko begann 1979 in der Prinzengarde. Sozusagen von der Pieke auf begleitete er den GCC in verschiedenen Funktionen über 35 Jahre und gehörte zu den dienstältesten Karnevalisten in Hänichen. Als Minister für Sonderaufgaben war er jahrelang zuständig für all die Sachen, die kein anderer machen wollte oder konnte. Fahrzeuge, Umzug, Transport und Logistik waren sein Themenfeld. Wenn es darum ging zusammen mit den Minifunken oder dem Elferrat eine Tanzeinlage abzuliefern, war Heiko dabei.
Gesundheitliche Gründe zwangen ihn in den vergangenen Jahren kürzer zu treten.

Roland Huber

04.10.1953 – 31.10.2020

Roland der I. bestieg 1995 den Karnevalsthron von Hänichen um in den darauf folgenden Jahren als „Hubi“ in die Geschichte des GCC einzugehen. Er war der Gutelauneverbreiter ganz allgemein und im Besonderen, war sich nie zu schade den „Clown“ auf, vor oder hinter der Bühne zu geben. Ob als Makarenatänzer oder als Bordsteinschwalbe bei GCC-TV, überall war sein Markenzeichen, das Lachen und die Zahnlücke zu sehen. Das alles werden wir mit ihm sehr vermissen. Die Erinnerung bleibt jedoch wach mit jedem Umzugsbutton der durch seine Hände gegangen ist.

Hajo Hohmann

1943 – 2020

Im Jahr 1978 bestieg er als Prinz Hajo I. der Thron von Hänichen. In den darauf folgenden Jahren brachte er als künstlerischer Leiter den Show-Effekt in das Programm des GCC. Es gab zum ersten Mal jemanden der zu den Veranstaltungen Regie führte. Es wurde heller, bunter, lockerer und frecher. Er gründete die Hänicher Sängerknaben die mit musikalischen Parodien und Schunkelliedern das Publikum in Stimmung versetzten. Das jährliche Motto der Session und somit des Programms des GCC sind auch eine „Erfindung“ von ihm und wurde 1983 eingeführt. Viele in dieser Zeit entwickelten Programmabläufe haben bis heute noch Bestand. 1991 gab er den Staffelstab an Michael Walther weiter. Auch nach seiner aktiven Zeit beim GCC war er für uns da. Durch seine Vermittlung und Organisation sorgte eine grosse ABM-Massnahme für den gepflasterten Hof und die Grundmauern der Aussenbühne im neuen Klubheim in der Grünen Gasse.

Harry Stechert

1951 – 2018

Harry wollte nie zum GCC. Erst ein paar Eintrittskarten zur Gala im November 1989 und tagtägliches „Bearbeiten“ brachten ihn einen Monat später dazu, die Funktion als Lichttechniker zu übernehmen. Außerdem galt es nach seiner Meinung einige mechanische Dinge im Saal unbedingt zu verbessern. Als Schlosser mit goldenen Händen war das für ihn ein Kinderspiel und für den Klub ein Hauptgewinn. So manches speziell für den GCC gefertigtes Eisenteil verließ den ortsansässigen Stahlbaubetrieb für den „guten Zweck“. In den darauffolgenden Jahren wurde er Chef über hundert Knöpfe auf dem Technikturm, Hausmeister im Klub in der Grünen Gasse und Getränkeverantwortlicher für die Sitzungen des Elferrates. (Aus der Sicht des Elferrates die wichtigste Funktion!)
Auch seine Traumrolle als Drafi Deutscher konnte er im GCC verwirklichen.
Es ist seiner Initiative zu verdanken, dass der Klub seit 1996 ein eigenes Domizil in Hänichen besitzt.

Gerhard John

24.12.1926 – 04.01.2011

Was habe ich früher in meinen Büttenreden oft über die Bürokratie in der DDR gewettert.Ich, und wir alle, wussten doch gar nicht was das ist.

Der Nachrichtensprecher von Radio GCC, der Gutenbergknecht vom Gutenbergplatz und Chefredaktor des Hänicher Käseblatt.
Die politische Bütt vor und nach der Wende 1989 erlebte mit Gerhard John ihre Höhepunkte.
Schon zu DDR-Zeiten ging er oft an die Grenzen des „Sagbaren“.
Und am Heiligen Vormittag Abend zum Geburtstag….
Das alles werden wir sehr vermissen !
Danke Gerhard !

Mitschnitt Hänicher Käseblatt November 1988 Deutsches Haus

 

Willi Ferling

23.07.1945 – 10.10.2010

Ein typische kölsche Jung und trotzdem ein echter Hänicher, geboren in der Grünen Gasse.
Er hat nie seine Wurzeln vergessen und sich mit dem von ihm gegründeten Verein „Brezelkinder e.V.“ in und um Köln ein bleibendes Denkmal gesetzt. Nach der Wende war er begeisterter Gast in einer unserer Galaveranstaltungen und lud uns spontan nach Köln zu einer Veranstaltung in die Satory Säle ein. Ein erhebendes Gefühl auf einer Kölner Bühne vor 3000 Leuten zu stehen und den GCC zu präsentieren. Auch hier waren wir „sein GCC“.

Jürgen Bär

1945 – 2008

Wir verlieren mit Jürgen einen Menschen, der wie kein anderer den Gräfenhainicher Carneval Club zu einer großen Familie zusammengefügt hat.
Sein leidenschaftliches Engagement hat den GCC zu einer festen Größe in der Hänicher Kulturlandschaft werden lassen.

Als 1980 ein neues Prinzenpaar gesucht wurde und seine Frau schon seit Stunden einverstanden war während Jürgen sich immer noch sträubte und dabei die berühmt gewordenen Worte „Ohne mich“ sagte, begann Stunden später ein Leben für den Karneval als Prinz von Hänichen, dann  Zeremonienmeister und  1984 Präsident des GCC.
Unvergessen seine Auftritte als „Teufel von Hänichen“ oder „Artur der Engel“.

Gesundheitliche Probleme zwangen ihn im Jahr 2000 den Hut des Präsidenten weiterzureichen.
Die Hoffnung, noch einmal auf die Bühne des GCC zurückzukehren, erfüllte sich für ihn und uns leider nicht mehr.

Mitschnitt Teufelsbütt 11.11.1989 !!!

Albert Walther

31.08.1922-25.10.2008

Und jetzt bin ich, um es einmal musikalisch auszudrücken, schon beim Finale. Manche nennen es auch das Ende vom Lied. Nun konnte ich getrost abtreten und die Bühne einer anderen Generation überlassen. Ich möchte keinen dieser Tage missen. Denn die besten Jahre im Leben eines Menschen sind nicht jene, die geruhsam dahinplätschern, sondern die, in denen man sich gegen allerlei Widerwärtigkeiten behaupten und durchbeißen muss.

Albert Walther in seiner Erzählung „ Kartoffelpuffer, Rübenmus und ein paar Musikanten“
Ein echtes Hänicher Urgestein. Prinz Albert I. auf dem Elefanten von 1957, Mitbegründer des GCC 1973, Minister, Gründer des Hänicher Trio, Musicalclown, Büttenredner, Musiker und Texter.
Sein Anspruch nach einem niveauvollen und runden Programm für unser Publikum hat bis heute oberste Priorität im GCC.
Durch seinen „Hänicher Geschichten“ lebt er in den Herzen der Menschen weiter.

Mitschnitt November 1985 Deutsches Haus

Andreas Kutter

1959-1998

Andreas I. war nur ein halber Prinz. Im Wendejahr 1989, als der DDR Bürger alles andere im Kopf hatte nur nicht den Karneval, übernahm er das Zepter von Hänichen. Und obwohl dann die Rosenmontagsveranstaltungen ausfielen, weil unsere Hauskapelle uns im Stich gelassen hatte, aus dem Saal des Deutschen Hauses eine Diskothek wurde  und es auch keinen Umzug gab, konnte das   „Kutti“ nicht davon abhalten die nächsten Jahre unermüdlich als Minister, Chefgarderobier, Sänger, Tänzer und auch Bauarbeiter für den Klub zu arbeiten. In diese Zeit fiel der Kauf des alten Bauernhofes in der Grünen Gasse, dass zum neuen Vereinshaus umgebaut werden sollte. Optimismus war sein Lebensmotto.

Er gehörte in dieser Zeit zu den Zugpferden des GCC.

Lutz Neumann

1954 – 1995

Lutz sollte eigentlich 1985 unter dem neuen Präsidenten Jürgen Bär Zeremonienmeister werden.
Er wurde Cheftechniker, erst für Licht und dann für Ton.
Als Einkäufer der GWG organisierte er so ziemlich alles was der GCC benötigte. Sogar die eiserne Treppe die heute noch an der Scheune in der Grünen Gasse ihren Dienst tut „fand“ aus der Hauptstadt der DDR ihren Weg nach Hänichen.
Er hatte als ehemaliger DJ den richtigen Riecher für das was auf der Bühne passierte. Alle Akteure konnten sich auf ihn verlassen. Er wusste wie es zu klingen hatte und setzte sie ins rechte Licht. Auf Lutz war 110%ig Verlass.
Davon zeugt ein Satz aus der Beurteilung der Einstufungskommission des Bezirkes Halle für unser Programm „Hänicher Grimmskram“ von 1985.
„Beispielgebend für andere Klubs war die sehr guteT onqualität aller Beiträge. Die Lautstärke war dem Rahmen der Veranstaltung angepasst“.
Da hatte man wohl woanders schlimme Erfahrungen gemacht.
Nächtelang haben wir an der Technik gebaut die es nicht zu kaufen gab oder die wir uns nicht leisten konnten. Sein Anteil an der neuen Qualität für das Programm des GCC war erheblich.